Paris hat ein immenses, künstlerisches Erbe – lange war es die erste Station der Grand Tour, hat sich im ausgehenden 19. Jahrhundert als Zentrum der Kunstentwicklung etabliert und ist jener Ort an dem die Avantgarde ihren Anfang nahm. Die Pariser Wohnateliers des BKA liegen zwischen Centre Pompidou und Place des Vosges im Marais – einem der ältesten Viertel im Zentrum von Paris. Angeschlossen an die Cité internationale des arts und deren Atelier-Programm ergeben sich Kontakte zu anderen Artists in residence wie von selbst. Denn in den Atelierhäusern arbeiten jährlich bis zu 1.000 internationale KünstlerInnen. ObjektkünstlerInnen steht ein ebenerdiges Atelier zur Verfügung, zwei weitere werden an Bildende KünstlerInnen und FotografInnen vergeben.
"....Can you remember the Paris sky ? How unreliable, most of the time grey, often warm and damp, never quite perfect, indulging in clouds and shades; rain, breeze and sun sometimes managing to appear together..." schrieb Louise Bourgoise in einer ihrer Textarbeiten, die Anfang Jänner in der Galerie Karsten Greve zu sehen war.
Die Cité internationale des arts liegt im Zentrum von Paris, gleich neben der Seine. Ein lebendiges Viertel, mit vielen Lokalen, schicken Boutiquen, Feinkostläden, Bars, Galerien und Museen. Gleichzeitig schlafen hier auch irritierend viele Menschen auf der Straße, wärmen sich an der Abluft der U-Bahn oder schützen sich unter einem Mauervorsprung vor Regen oder Schnee. Fünftausend Menschen sind es laut einer Zählung in der "Nacht der Solidarität" Anfang 2018. Macron hat sein Wahlversprechen, bis Ende 2017 genügend Schlafplätze zu schaffen bisher nicht eingelöst. (Neue Zürcher Zeitung, 18.2.18)
1. | Mein Aufenthalt im Atelier in einem Wort: |
intensiv | |
2. | Das fehlt mir/ das vermisse ich seit ich nicht mehr dort bin: |
die interessanten und lieben Menschen, die ich in diesen drei Monaten kennengelernt habe | |
3. | Dos & don'ts an diesem Ort: |
In der Cité sind sehr viele KünstlerInnen aus allen Teilen der Welt, also mehr als genug Gelegenheiten für Austausch und neue Bekanntschaften. Es wäre ein Fehler, sich hier im Atelier einzusperren... | |
4. | Wo man super Arbeitsmaterial kaufen kann: |
Je nachdem, was man braucht... Rougier & Plé, Boesner, Sennelier, Flohmarkt, Baumarkt,... | |
5. | Das sollte man unbedingt von zuhause mitnehmen: |
ein internationaler KünstlerInnenausweis kann von Vorteil sein, wenn man in den Louvre gehen mag (Eintritt ist dann gratis und kein Anstellen), mein Regenschirm war von Jänner bis März ein sehr wichtiger Begleiter und bequeme Schuhe haben sich auch bewährt | |
6. | Zum Thema Kunst an meinem Residency-Ort: |
mehr als genug | |
7. | Rund um das Auslandsatelier – hier kaufe ich ein, hier trinke ich Kaffee und hier gibts den besten Mittagsteller in Laufdistanz: |
Solche Routinen hab ich während meiner Residence nicht entwickelt... Für selbstorganisierte gemeinsame Kaffeepausen waren aber die Brioches oder Croissants aux pistaches von der Bäckerei " Au Petit Versailles du Marais " ein begehrtes Mitbringsel. Und: Einkaufen ist auf dem Markt (z.B. Bastille) ungleich toller als im Supermarkt | |
8. | Den Tag lasse ich häufig hier ausklingen (Dinner, Drinks und bester Sound): |
Gerne bei einem gemeinsamen Wein - denn irgendwo ist in der Cité immer ein "open studio" oder eine "musicsession" - und dann spontan entscheiden, wie der Abend weiter ausklingen wird... | |
9. | Was ich gerne schon am Beginn meiner Residency über das Atelier gewusst hätte: |
Ich war offen für alles und die Informationen die ich hatte, haben völlig ausgereicht. Das einzige, was ich gleich mitgenommen hätte, wären meine Laufschuhe gewesen - ich hab nicht gedacht, dass man entlang der Seine so gut Laufen gehen kann. |
Paris hatte ich die einzigartige Möglichkeit ganz nah an den Orten zu leben, wo sich einst die Surrealist*innen bewegten, und wo sich auch noch heute die wichtigsten Sammlungen und Museen zu dieser Bewegung befinden.
wurde mir schnell klar, dass mein Aufenthalt in Russland emotional und nostalgisch werden wird. Als Kind war ich mehrmals in Russland. Damals noch, um meine Großeltern zu besuchen, die in der Nähe von St. Petersburg in einem kleinen Haus, sehr dörflich und einfach lebten.