Away

about the Laboratory

AWAY laboratory, das diskursive Programm des Projekts, formierte sich aus drei think tanks und einer Reihe öffentlicher Veranstaltungen im symposium, um Expert:innen aus Kunst, Kultur, Wissenschaft und Politik in den Think Tanks zu einem engeren Austausch zu bringen, das Thema von deren spezifischen Standpunkten aus zu beleuchten, gemeinsam zentrale Fragestellungen zu erarbeiten und Know-how zu generieren, mit dem Auslandsatelier-Programme für die Zukunft optimiert werden können.

Das Symposium vereinte Talks, Workshops und Diskussionsrunden, in denen Vertreter:innen internationaler Artist-Residencies, Wissenschafter:innen und Kulturpolitiker:innen den state of the art des Auslandsateliers skizzierten und zu einem öffentlichen Erfahrungs- und Meinungsaustausch einluden. Das laboratory wurde in Zusammenarbeit mit Katja Stecher konzipiert und umgesetzt.

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AWAY entwickelte seine Komplexität aus drei unterschiedlichen Bereichen. Während die exhibition aufzeigte, was Künstler:innen auf ihren Residencies jüngst hervorgebracht haben und unter destinations jene Orte, Rahmenbedingungen und Charakteristika gelistet werden, welche das Bundeskanzleramt Österreich heimischen Künstler:innen in ihrem Auslandsatelier-Programm anbietet; will das theoretisch angelegte laboratory beleuchten, wie vergleichbare Programme anderswo aussehen, welche Erfahrungswerte zur Verfügung stehen, wo Entwicklungspotenzial ablesbar ist und wohin die Reise des Förderinstruments zukünftig gehen könnte.

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think tanks

Die Kernaufgabe von Think Tanks besteht darin, über bestimmte Problem- und Fragestellungen nachzudenken sowie Lösungsvorschläge und Maßnahmen zu entwickeln, die in die Praxis umgesetzt werden sollen. Diesen Zugang verfolgte auch AWAY – a project around residencies mit den, im Vorfeld organisierten Treffen. Gemeinsam mit AkteurInnen des Kunstbetriebs wurde das institutionelle Gefüge dieses bislang wenig erforschten Praxisgebiets ebenso untersucht, wie die Perspektiven von Kunstschaffenden selbst. Die Ergebnisse der drei AWAY Think Tanks wurden im Rahmen der Ausstellung präsentiert und sollten einen wesentlichen Beitrag für die Zukunft von Residence-Programmen leisten.

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Residence-Programme haben sich mittlerweile zu einem zentralen und scheinbar so selbstverständlichen Bestandteil des internationalen Kunstbetriebs etabliert, dass ihr Ursprung meist ebenso wenig hinterfragt wird, wie ihre zukünftige Entwicklung. Die vielfältigen Angebote eröffnen eine Welt voller Möglichkeiten und implizieren die Vorstellung von ortlosen, vagabundierenden KünstlerInnen, die ihre angestammte Umgebung verlassen müssen, um kreativ zu sein. Doch wie wird die künstlerische Lebens- und Arbeitspraxis durch diese Programme tatsächlich strukturiert und welche Problematiken sind mit diesem Mobilitätszwang verknüpft?

Es mag erstaunen, dass trotz des augenfälligen internationalen Booms von Atelierstipendien und Residence-Programmen, bislang kaum wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Praxisgebiet vorliegen. Vor diesem Hintergrund versteht sich AWAY – a project around residencies auch als Plattform für einen kritischen Diskurs, der die Logiken dieses institutionellen Geflechts ebenso zur Disposition stellt, wie die Zielsetzungen diverser Stipendien und Programme.

Diese zentralen Fragestellungen wurden in den Think Tanks aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und gemeinsam mit ExpertInnen aus dem Kunstbetrieb überlegt, welche Strukturen, Modelle und Herangehensweisen für die Zukunft sinnvoll erscheinen.

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think tank #1
30/08/2016 | 10-14h | das weisse haus, Hegelgasse 14, 1010 Wien
Das Auslandsatelier – die künstlerische Wende in der Fremde?
think tank #2
28/09/2016 | 10-14h | AIL – Angewandte Innovation Lab, Franz Josefs Kai 3
Artist Residencies – Learning from each other

symposium

Unter dem Titel „Learning from each other“ verfolgte das Symposium im Rahmen von AWAY – a project around residencies den Anspruch, durch eine starke Vernetzung mit ExpertInnen aus den Bereichen Kunst und Kulturpolitik zu einem engeren, internationalen Austausch zu führen und dabei Wissen zu generieren, das sich nachhaltig auf zukünftige Auslandsatelier-Programme auswirken kann.

Residence-Programme haben sich mittlerweile zu einem zentralen und scheinbar selbstverständlichen Bestandteil des internationalen Kunstbetriebs etabliert, sodass ihr Ursprung meist ebenso wenig hinterfragt wird, wie ihre zukünftige Entwicklung. Tatsächlich handelt es sich hierbei um ein historisches Konzept mit langer Tradition, das mit Entsendungspraktiken an europäischen Höfen seinen Anfang nimmt und seit den 1990er-Jahren einen neuen Aufschwung erlebt. Bis heute hat sich weltweit eine Vielzahl von heterogenen Modellen und Angeboten herausgebildet, die alle unter ein- und demselben Begriff subsumiert werden. Auch gilt zu bedenken, dass sich in den vergangenen rund 30 Jahren nicht nur das politische Feld und seine Rahmenbedingungen radikal verändert haben, sondern auch der Kontext, in dem diese Programme lokalisiert werden.

Vor diesem Hintergrund versteht sich das AWAY laboratory als Plattform für einen kritischen Diskurs, der die Logiken und strukturellen Bedingungen dieses komplexen Feldes ebenso zur Disposition stellte, wie die Schwerpunkte und Zielsetzungen diverser Stipendien und Programme. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht auch die Frage mit welchen Modellen und Angeboten einzelne Trägerfiguren auf die aktuellen kulturellen und politischen Herausforderungen reagieren können. Ein wesentlicher Ansatzpunkt ist es, diese zentralen Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und gemeinsam zu überlegen, welche Strukturen, Modelle und Herangehensweisen für die Zukunft relevant erscheinen. Ein vielfältiges Programm mit Workshops, Vorträgen und Gesprächen soll wichtige Impulse liefern, neues Wissen generieren und damit einen wesentlichen Beitrag für eine selbstreflexive Praxis leisten.

Vortragende:
Erich Berger (Künstler), Claudia Büttner (Kunsthistorikerin), Juraj Čarný (Kurator), Susan Hapgood (Direktorin ISCP New York), Friedemann Heckel (Kurator), Stefanie Hessler (Kuratorin TBA 21 Academy), Katrin Hornek (Künstlerin), Marko Lulic (Künstler), Kai Maier-Rothe (Künstler), Vera Mey (Kuratorin), Wolfgang Müller-Funk (Literatur- und Kulturwissenschaftler), Nicola Müllerschön (Programmleiterin Kunst und Kultur der KfW Stiftung Frankfurt), Jörn Schafaff (Kunsthistoriker), Andreas Spiegl (Medientheoretiker), Sofie Thorsen (Künstlerin), Sabine B. Vogel (Kunstkritikerin), VertreterInnen von österreichischen und internationalen Residence-Programmen.

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Symposium Tag #1

16/11/2016 | 17-18.30 h | Zollergasse 31, 1070 Wien

Learning from each other

# The romance of the atelier will probably disappear in time.

Symposium Tag #2

01/12/2016 | 15-19 h | Zollergasse 31, 1070 Wien

Learning from each other

# Welche Residency und warum?
# Wer wird wie zum Artist in Residence?

 

Symposium Tag #3

02/12/2016 | 10-19.30 h | Zollergasse 31, 1070 Wien

Learning from each other

# Reale / Imaginierte Räume
# Curators as Nomads and Networkers?
# Welche Begriffe und Funktionen müssen neu definiert werden?
# Auslandsstipendien aus der Sicht von KünstlerInnen
# From Landscape to Laboratory

Symposium Tag #4

03/12/2016 | 10-17 h | Zollergasse 31, 1070 Wien

Learning from each other

# Theorien des Fremden
# Arbeiten in der globalen Kunstwelt
# Visionen – Wünsche – Veränderungen

literatur

Unsere Literaturliste zu den Themen Artists in Residence, Künstleratelier, künstlerisches Arbeiten, Theoretisches aber auch Beispielhaftes sowie eine Auswahl der Publikationen unserer Diskussions-Teilnehmerinnen:

E-Books
Lukas Birk und Karel Dudesek

Austro Sino Arts Program - Mifan 米饭, Austrian Art Made in China Vol I
Austro Sino Arts Program - DaBao 打包, Austrian Art Made in China Vol II
Austro Sino Arts Program - ChuanMen 串门儿 /, Austrian Art Made in China Voll III
Austro Sino Arts Program - Left/ Right 左右, Austrian Art Made in China Vol IV
Austro Sino Arts Program - DaZibao 大字报, Austrian Art Made in China Vol V
Austro Sino Arts Program - The Gallop of the Courser 骏马飞驰, Austrian Art Made in China Vol VI
Austro Sino Arts Program - Refuse the shadows of the past, 5 years Austrian Art Made in China
SewonArtSpace - To Know the Unknown, Austrian Art Made in Indonesia Vol I

(Diese Bücher sind mit iBooks auf Ihrem Mac oder iOS-Gerät und auf Ihrem Computer mit iTunes zum Download verfügbar.)



A-F

Abbing, Hans: Why Are Artists Poor? The Exceptional Economy oft he Arts. Amsterdam, 2006
Aranda, Julieta/Wood, Brian Kuan/Vidokle, Anton: Are You working Too Much? Post-Fordism, Precarity, and the Labor of Arts. Berlin, 2011
Augé, Marc: Vorüberlegungen zu einer Ethnologie der Einsamkeit. Frankfurt am Main, 1994
Bachelard, Gaston: Poetik des Raumes. Frankfurt am Main, 19(57)87
Bätschmann, Oskar: Ausstellungskünstler. Kult und Karriere im modernen Kunstsystem. Köln, 1997
Behnke, Christoph/Dziallas, Christa/Gerber, Marina/Seidel, Stephanie (Hg.): Artist-in-Residence. Neue Modelle der Kulturförderung. Lüneburg, 2008
Bianchi, Paolo: Der Künstler, Narr und Nomade. In: Kunstforum International 112, 1991
Bishop, Claire: Radical museology, or, what’s 'contemporary' in museums of contemporary art? Köln, 2013
Boltanski, Luc/Chiapello, Eve: Der neue Geist des Kapitalismus. Konstanz, 2003
BNN (Hg.): We love Artists. Artists In Residencies around the world. Tokyo, 2009
Bröckling, Ulrich: Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform. Frankfurt am Main, 2007
Buren, Daniel/Repensek, Thomas: The Function of the Studio. In: October Vol. 10, 1979, S. 51 - 58
Büttner, Claudia/Rückert, Genoveva: Die Rückkehr der Auftragskunst. Eine Gegenerzählung von Projekten und Installationskunst im öffentlichen und institutionellen Raum. In: Sturm, Martin/Stoff, Julia (Hg.): Höhenrausch – Kunst in die Stadt., Wien, 2016
Büttner, Claudia: Art Goes Public. Von der Gruppenausstellung im Freien zum Kunstprojekt im nichtinstitutionellen Raum. München, 1997
De Certeau, Michel: Praktiken im Raum. In: Kunst des Handelns. Berlin, 1988, S. 177-238
Diers, Michael/Wagner, Monika: Topos Atelier. Werkstatt und Wissensform. Berlin, 2010
Doherty, Claire (Hg.): Contemporary Art. From Studio to Situation. London, 2004
English, James F: The Economy of Prestige. Prizes, Awards, and the Circulation of Cultural Value. London, 2005
Falb, Daniel/Gerhardt, Ulrike/Heckel, Friedemann: Post-Studio Tales. Hamburg, 2015
Foster, Hal: The Artist as Ethnographer. In: Ders.: The Return oft he Real. The Avant-Garde at the End oft he Century, London, 1996


G-M

Graw, Isabelle: Der große Preis. Kunst zwischen Markt und Celebrity Kultur. Köln, 2008
Glauser, Andrea: Verordnete Entgrenzung. Kulturpolitik, Artist-in-Residence-Programme und die Praxis der Kunst. Bielefeld, 2009
Groys, Boris: Über das Neue. Versuch einer Kulturökonomie. Frankfurt am Main, 1996
Haberl, Horst Gerhard/Krause, Werner/Strasser, Peter (Hg.): auf, und, davon. Eine Nomadologie der Neunziger. Essays über die Notwendigkeit den Standort zu wechseln (Herbstbuch eins). Graz, 1990
Harvey, Jonathan /O’Laughlin, Lea: 25 Years. Hosting International Artist’s Residencies in London. London, 2012
Hildwine, Jeriah: Artist Residencies. Are they worth it? Vermont, 2015
Holert, Tom/Terkessidis, Mark: Fliehkraft. Gesellschaft in Bewegung – von Migranten und Touristen. Köln, 2006
Kunstforum International: Ästhetik des Reisens Bd. 136. , 1997
Kunstforum International: Atlas der Künstlerreisen. Bd. 137. , 1997
Krauss, Rosalind: Sculpture in the Expanded Field. In: October, Vol. 8, S. 30-44, 1979
Kwon, Miwon: The Wrong Place. In: Doherty, Claire (Hg.): Contemporary Art. From Studio to Situation, London, 2004, S. 30-41
Kwon, Miwon: Ein Ort nach dem anderen. In: Schöllhammer, Georg/Saxenhuber, Hedwig (Hg.): OK Ortsbezug. Konstruktion oder Prozess, Linz, 1998, S. 17-54
Löw, Martina: Eigenlogische Strukturen – Differenzen zwischen Städten als konzeptuelle Herausforderung. In: Berking, Helmuth/Löw, Martina (Hg) : Die Eigenlogik der Städte – Neue Wege für die Stadtforschung, Frankfurt am Main, 2008, S.33-53
Mazza, Lisa/Windhager, Laura: How to Live Together? How to Work Together? On Residencies as Sites of Community and Production. Masterarbeit. Goldsmyth University London, 2012
Mitch, Albert/Antoniolli, Alessio/Frey, Lorna/Loder, Robert: Triangle. Variety of experience around artists’ workshops and residencies. London, 2007


N-S

O´Doherty, Brian: Atelier und Galerie (Studio and Cube). Berlin, 2012
On Residencies (Hg.): A conversation with Irmeli Kokko – curator, educator and cultural producer with a long time involvement in residency programs. o.O., 2015
Romero, Emily L.: Artist-in-Residence. A Qualitative Study of A Rural Arts Programme. Denver, 1997
Ruppert, Wolfgang: Von der Werkstatt zum Kulturort. Frankfurt am Main, 1998
Sassen, Saskia: The Global City: New York, London, Tokyo, Princeton. Princeton, 2001
Schneemann, Peter Johannes: Das Atelier in der Fremde. In: Diers, Michael/Wagner, Monika: Topos Atelier. Werkstatt und Wissensform. Berlin, 2010, S. 175-191


T-X

The European Commission: Policy Handbook on Artists’ Residencies. Open method of Coordination (OMC) Working group of EU member states experts on artists’ residencies. , o.O., 2014
Ursprung, Phillip: Arbeiten in der globalen Kunstwelt. Olafur Eliasson’s Werkstatt und Büro. In: Diers, Michael/ Wagner, Monika: Topos Atelier. Werkstatt und Wissensform. Berlin, 2010, S. 147
Wagner, Monika: "Der kreative Akt als öffentliches Ereignis“. In: Diers, Michael /Wagner, Monika: Topos Atelier. Werkstatt und Wissensform. Berlin, 2010, S. 45ff